Brennesselchips

Bei den meisten ist die Brennessel vor allem wegen ihren pieksigen Eigenschaften unbeliebt. Die schmerzhaften Quaddeln, die nach dem Kontakt mit den Brennhaaren entstehen, sind eine Folge der enthaltenen Brennflüssigkeit die Kieselsäure, Histamin, Acetylcholin, Natriumformiat und Serontonin enthält. Die unangenehmen Stiche beim Ernten der Brennessel können jedoch mit der richtigen Pflücktechnik umgangen werden. Streicht man von unten nach oben über den Stiel, werden die aufwärtsgerichteten Härchen an den Stiel gedrückt, statt dich zu pieksen. Für ganz Vorsichtige ist der Gebrauch von Handschuhen eine gute Möglichkeit.

Wenn das pieksige Problem der Ernte überwunden ist, öffnen sich die Türen für schier unendliche Anwendungen. Dem bekannten Brennesseltee werden diverse positive Eigenschaften zugeschrieben. In der Volksmedizin ist die Brennessel aufgrund ihrer entgiftenden und harntreibenden Wirkung bekannt. Auch wird sie zur Behandlung von Müdigkeit empfohlen. Eine häufige Ursache der Erschöpfungszustände ist, insbesondere bei Frauen, ein Eisenmangel. Da kommt die Brennessel ins Spiel: Je nach Wuchsort kann sie bis zu viermal mehr Eisen wie ein Rindersteak enthalten und aufgrund ihres beachtlichen Vitamin C Gehaltes kann das Eisen auch gut aufgenommen werden. Zudem trumpft sie mit einem hohen Calicium Gehalt (sechsmal mehr als Kuhmilch) und einem Proteingehalt von 9% auf.

Schön und gut, denkst Du dir jetzt, aber Brennesseltee ist nicht so Dein Ding? Kein Problem, da geht es mir nicht anders! Nichtsdestotrotz habe ich momentan eine totale Brennesselphase und diverse Möglichkeiten entdeckt, das pieksige Grünzeug in meinen Speiseplan einzubauen. Eine Variante sind die supercurnchy Brennesselchips. Mein neuer Lieblingssnack für einen gemütlichen Filmabend!

Das brauchst Du dazu:

Eine Schüssel Brennesseln

2 EL Rapsöl

1 TL Salz

Gewürze nach Deinem Geschmack; wie wäre es mit den klassischen Paprikachips (+1 EL Paprikapulver), oder einer exotischen Variante mit Algen (+1 zerbröckeltes Noriblatt)?

So wird’s gemacht:

Den Ofen auf 150°C vorheizen.

Die Brennesseln gut waschen und mit einem Küchentuch trockentupfen. Die Blätter sollten möglichst trocken sein, damit deine Chips schön knusprig werden. Das Öl und die Gewürze mit den Brennesseln in eine Schüssel geben und gut einmassieren. Wenn Du Dich vor den Brennesselstichen fürchtest, ziehst du für diesen Schritt Küchenhandschuhe an.

Die Brennesseln auf einem Blech ausbreiten, sodass sie sich möglichst nicht überlappen und für 10 Minuten im den Ofen backen. Danach die Ofentür öffnen, damit die Feuchtigkeit entweichen kann und überprüfen, ob die Chips schon knusprig sind, falls nicht, die Brennesseln im noch warmen, ausgeschalteten Ofen weiterbacken. Die fertigen Chips in eine Schüssel geben und lossnacken. Sie sind am besten frisch, bleiben aber in einer Keksdose verstaut einige Tage knusprig.

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