Das wäre wohl der perfekte Halloween-Post gewesen. Doch es
ist kein Scherz. Ich meine es ernst. In meinem Granola befinden sich
Mehlwürmer.
Mein Mitbewohner war gelinde gesagt etwas irritiert, als ich
ihm stolz das lecker duftende, frisch aus dem Ofen genommene Granola präsentierte.
Ja, es sieht etwas gewöhnungsbedürftig aus, ein Granola mit Mehlwürmern. Doch
ich versichere Dir, geschmacklich ist es ein Highlight. Die gefriergetrockeneten
Mehlwürmer von Essento haben eine Konsistenz, die mich an gepufften Mais
erinnern und einen angenehm nussigen Geschmack. Der Grund jedoch, warum ich begann,
mich für das Kochen mit Insekten zu interessieren, sind deren inneren Werte.
Mehlwürmer bestehen zu 50% aus Protein und enthalten wertvolle ungesättigte Fettsäuren
und Mineralstoffe. Es sind wahre Powerpakete, die eine nachhaltige Alternative
zu Fleisch darstellen. Wie wärs? Anstatt Rührei mit Bacon zum ausgedehnten
Sonntagsfrühstück eine Schale Mehlwurm-Müsli ? ?
Nicht nur die Mehlwürmer machen das Müsli zu einem echten
Sportlerfrühstück; die Kombination aus verschiedenen Kernen und Samen versorgt
dich mit Mineralstoffen und gesunden Fetten, die Erdnussbutter und Haferflocken
schmuggeln noch etwas pflanzliches Eiweiss in das Granola und sorgen dafür,
dass du lange satt bleibst. Na, du Gewundernase, ready für dein nächstes
Kochabenteuer?
Du brauchst dazu:
2 kleine Bananen
2 gehäufte EL Erdnussbutter
Optional 2 TL Kokosblütenzucker (um dir dein Insekten-Abenteuer
etwas zu versüssen ? )
1 Prise Salz
Mark einer Vanilleschote
Abgeriebene Schale einer Biozitrone
250g Haferflocken
25g Sesam
25g Leinsamen
25g Sonnenblumenkerne
25g Mehlwürmer*
So wird’s gemacht:
Bananen mit einer Gabel zermanschen und mit der Erdnussbutter verrühren. Kokosblütenzucker, Salz, Vanille und Zitronenschale zugeben und gut vermischen. Die restlichen Zutaten hinzugeben, gut durchmischen und auf einem mit Backpapier belegten Blech verteilen. Ich krümele die Müslimasse jeweils ‘Crumble-style’ auf das Blech, um nach dem Backen knusprige Granolacluster zu erhalten. Dann schiebst du dein Müsli für 25 Minuten in den Ofen und bäckst es bei 150°C. Alle 10 Minuten solltest du das Müsli wenden, damit es gleichmässig gebacken wird und nicht anbrennt. Nach Ablauf der Backzeit stellst du den Ofen aus und lässt das Müsli im geschlossenen Ofen ausknuspern ?. Und dann steht dir am nächsten Morgen eine kleine Mutprobe bevor
* Ich habe meine Mehlwürmer bei Essento bestellt. Essento achtet bei der Herstellung nicht nur auf eine artgerechte Tierhaltung achten (ja, das ist auch bei Insekten ein Thema), sondern sind auch in Zürich ansässig und achten auf eine lokale Wertschöpfungskette. Ganz nach dem Motto ‘Think global, act local.’ Ein Volltreffer, oder?
Wer in den Ferien schon einmal tropische Früchte in ihrem Ursprungsland gegessen hat, kennt die Enttäuschung, die zu Hause nach dem Kauf derselben Frucht auf einem warten. Es schmeckt einfach nicht gleich. Das liegt daran, dass das Obst, statt wie in ihrem Herkunftsland an der Pflanze zu reifen, grün geerntet wird, um während dem Transport nicht kaputt zu gehen. Erst an ihrer Zieldestination kann sie unter genaustens kontrollierten Bedingungen den Reifeprozess durchlaufen. Da die Frucht jedoch umso mehr Aroma und Geschmack erhält, je länger sie an der Pflanze reifen kann, schmeckt sie dadurch einfach nicht gleich wie direkt von der Staude.
Ganz anders verhält es sich hierbei bei der Banane. Diese wird auch in ihren Anbauländern grün geerntet und an einen schattigen Ort gebracht um auszureifen. Liesse man die Bananen an der Staude reifen, würden sie aufplatzen und einen mehligen Geschmack erhalten. Das macht die Banane ideal für den Transport. In nur etwa 12 bis 16 Tagen ist die Banane per Schiff nach Europa gelangt und kann in einer Reiferei ihren vollen Geschmack entfalten. Grüne Bananen haben ein Stärke zu Zucker Verhältnis von 20:1 das sich beim Reifeprozess drastisch verändert. Durch das Reifen wird die Stärke in Zucker umgewandelt und die Banane wird immer süsser. Schlussendlich liegt das Verhältnis bei 1:20. Kein Wunder also, dass das Bananenbrot völlig ohne Zusatz von raffiniertem Zucker auskommt. Die Süsse der Bananen und Datteln reicht vollkommen aus.
Mein Bananenbrot ist die ideale Lösung für zu reife Bananen
oder solche, die durch eine Druckstelle nicht mehr appetitlich aussehen.
Das brauchst du:
3+1 Bananen
3 EL gemahlene Leinsamen+ 10 EL Wasser*
Mark 1 Vanilleschote
6 Datteln, für mind. 30 min in 100ml warmem Wasser eingelegt
1 EL Tahini
100g Mehl**
1 TL
Backpulver
1 Priese Salz
Optional: 100g gehackte Walnüsse und 100g gehackte schwarze Schokolade
*wenn du das Bananenbrot nicht vegan backen möchtest, kannst du das Leinsamenei auch durch 2 Eier ersetzen
**für die glutenfreie Variante verwende ich 100g Haferflocken, die ich im Mixer zu einem Mehl verarbeite.
So wird’s gemacht:
Die Leinsamen im Wasser quellen lassen. Drei Bananen mit einer Gabel zu einem Mus verarbeiten. Es ist nicht schlimm, wenn es noch Stückchen enthält, die geben dem Bananenbrot noch das besondere Etwas. Die eingeweichten (und entsteinten !) Datteln mit ihrem Einweichwasser zu einer Dattelpaste pürieren und zusammen mit den Leinsamen, dem Tahini und dem Vanillemark unter die Bananenmatsche rühren. Mehl, Backpulver, sowie eine Priese Salz zugeben und wenn gewünscht, Walnüsse und Schokolade unterziehen. Den Teig in eine mit Backpapier ausgelegte Form geben, mit der zusätzlichen Banane garnieren und bei 180°C für 75 Minuten backen. Sollte das Bananenbrot immer noch etwas ‘schwabbelig’ sein, den Backofen abschalten und das Brot bei geschlossenem Backofen für 10-20 weiterbacken lassen. Auch wenn es sehr verlockend ist, das Bananenbrot direkt aus dem Ofen bereits anzuschneiden, empfehle ich Dir, Dich noch etwas in Geduld zu üben und es für ca 30 Minuten auskühlen zu lassen. In dieser Zeit kann sich das Bananenbrot etwas ‘setzten’ und fällt beim Anschneiden nicht gleich auseinander. Und dann- GUTEN APPETIT!
Frischkäse war wohl das, was mir am meisten fehlte, als ich Milchprodukte aufgeben musste. Die cremige Konsistenz, die leicht säuerliche Note. Inzwischen gibt es einige Alternativen auf dem Markt, die mich jedoch nicht wirklich überzeugten. Sei es der Inhaltsstoffe wegen oder wegen des Geschmackes. Das war wohl der Startschuss für meine eigenen Experimente. Der fermentierte Cashewkäse ist immer noch einer meiner Lieblinge, da jedoch mein exzessiver Cashewkonsum langsam meine Geldbörse belastete, machte ich mich auf die Suche nach einer Alternative. Die Lösung lief mir in Form einer Packung herabgeschriebener Bohnen über den Weg. Neben diversen anderen Köstlichkeiten entstand bei der Verwertung nämlich dieser superleckere Brotaufstrich. Definitiv leichter als die Cashewvariante, dafür mit einer guten Portion pflanzlichen Proteins.
Noch ein kurzes Wort zu getrockneten Bohnen: Ich versuche,
meine Hülsenfrüchte getrocknet statt in der Dose zu kaufen. Einerseits spare
ich damit an Verpackungsmaterial (hast du dir schon mal überlegt, wie viele Dosen
du recyceln müsstest, bis du eine Packung getrocknete Bohen wettgemacht
hättest?), andererseits kann habe ich die Zubereitung selbst in der Hand, was
zusätzliche gesundheitliche Vorteile birgt. Beispielsweise wird beim Einweichen
der Bohnen Phytinsäure abgebaut oder du kannst durch die Beigabe von einer
Kombu-Alge oder eines Lorbeerblattes beim Kochen die Blähwirkung der Bohnen
verringern.
Die Bohnen weiche ich jeweils über Nacht ein und koche sie
am folgenden Tag für 8-10 Minuten im Dampfkochtopf. Es hat sich für mich
bewährt, jeweils eine grosse Portion zuzubereiten und einen Teil einzufrieren. So
habe ich auch Bohnen zur Hand, wenn ich keine Zeit zum Einweichen habe.
Doch jetzt Los! Frischkäse!
Das brauchst Du dazu:
250g gekochte weisse Bohen*
100g Sojayoghurt
1 Priese Salz
*ich habe es bereits mit verschiedenen Sorten ausprobiert,
von Sojabohnen bis zu Cannelinibohnen, ergibt alles ein leckeren Aufstrich, der
Geschmack variiert jedoch etwas.
So wird’s gemacht:
Die gekochten Bohnen mit dem Sojayoghurt in den Mixer geben
und zu einer homogenen Masse pürieren. Das Salz beigeben, in eine Schüssel
abfüllen und zugedeckt für 2 Tage bei Raumtemperatur stehen lassen. Du wirst
bemerken, dass Dein Bohnenfrischkäse beginnt, säuerlich zu riechen und fluffig
zu werden (die Milchsäurebakterien produzieren Gas, sodass der Frischkäse eine mousseartige
Konsistenz erhält). Magst du es etwas saurer, lässt du den Frischkäse etwas
weiter reifen, willst du ihn etwas milder, einfach bereits nach einem Tag in
ein sauberes Glas abfüllen und in den Kühlschrank stellen.
Das Brot, welches wir heute im Supermarkt kaufen, wird schon
lange nicht mehr in einer idyllischen Bäckerei, sondern in einer Fabrik
hergestellt und enthält jede Menge Zusatzstoffe, damit das Brot schneller
aufgeht, lockerer wird und länger haltbar ist. Habe ich schon die
Geschmacksverstärker erwähnt? Das hat nicht mehr viel mit der ursprünglichen
Art der Brotherstellung zu tun. Als ich zum ersten Mal begann, mit meinem
eigenen Sauerteig herumzuexperimentieren, wurde mir auch klar warum. Es ist
eine wahre Kunst, ein gutes Sauerteigbrot zu backen und ganz nach dem
Sprichwort ‘gut Ding will Weile haben’ dauert der ganze Prozess einige Tage.
Doch der Aufwand lohnt sich, versprochen! Du wirst nicht nur durch ein wahres
Geschmackserlebnis, sondern auch durch gesundheitliche Vorteile belohnt.
Sauerteig erhält seinen charakteristischen Geschmack durch
die Mikroben die in ihm leben. Milchsäurebakterien (typisch sind die Arten Lactobacillus plantarum und Lactobacillus brevis) wandeln Zucker in
Milchsäure um, das wiederrum von den im Sauerteig vorhandenen Hefen (meist
Saccharomyces cerevisiae) weiter verstoffwechselt wird. Während die Milchsäure
dem Sauerteigbrot den charakteristischen Geschmack verleiht, sind die Gase, die
während diesen Prozessen entstehen dafür verantwortlich, dass der Teig aufgeht.
Zudem produzieren die Bakterien ein Enzym namens Phytase, dass bis zu 80
Prozent der im Getreide enthaltenen Phytate abbaut. Moooment! Jetzt wird’s aber
chinesisch! Was sollen jetzt diese Phytate und warum ist es gut, wenn diese
abgebaut werden? Phytate sind sekundäre Pflanzenstoffe, die in der Kleie vom
Getreide, und somit dummerweise immer in Vollkornprodukten, vorkommt. Diese
Stoffe binden Mineralstoffe wie Eisen, Calcium, Magnesium oder Zink, die wir
dadurch nicht aufnehmen können. Doch dank der von den Bakterien produzierten
Phytase werden die Phytane abgebaut und wir können die Mineralstoffe aufnehmen.
Da lohnt sich der Aufwand, nicht?
Um Dein eigenes Sauerteigbrot backen zu können musst Du zuerst
die Milchsäurebakterien und Hefezellen heranzüchten. Das machst Du, indem du
die perfekten Bedingungen für die gewünschten Mikroorganismen schaffst, sodass
sie gut wachsen können und die anderen, unerwünschten Arten ‘ausstechen’. Die
Mikroorganismen sind nämlich bereits auf dem Korn da, du brauchst sie nur noch
‘herauszufiltern’ und zu vermehren. Hier erkläre ich Dir, wie dies geht.
Sauerteigstarter
Roggenvollkornmehl
warmes Wasser
Honig
Als erstes vermengst Du einen TL Honig mit 3 EL warmem Wasser
und gibst anschliessend 3 EL Roggenvollkornmehl dazu. Die Mixtur gut umrühren
und bei Zimmertemperatur fürcirca einen Tag stehen lassen. Je nachdem wie warm
es bei Dir Zuhause ist, dauert dieser Schritt unterschiedlich lange. Ist es
gemütlich warm, dann kannst du bereits nach einem Tag weiterfahren, ist es
Winter und etwas kühler bei Dir, dann wartest du besser zwei Tage. Von Zeit zu
Zeit gut umrühren, damit die Hefen genug Sauerstoff zum atmen haben. Am
nächsten Tag gibst Du wieder 3 EL warmes Wasser, 1 TL Honig und 3 EL Roggenmehl
dazu und rührst gut um. Dies wiederholst du auch am dritten Tag. Nach dieser Zeit
wirst Du feststellen, dass Du Blasen im Teig sehen kannst und Du einen
säuerlichen Geschmack wahrnimmst. Juhuu! Deine kleinen Helfer haben mit der
Arbeit begonnen. Nun musst Du dafür sorgen, dass sie nicht zu wenig zu Essen
haben. Ab nun jeden Tag etwa die Hälfte des Sauerteigs wegleeren und 2 EL Mehl,
sowie 2 EL warmes Wasser beigeben. Da Du nun den Zuckerfix weglässt, kann es
sein, dass der Sauerteig anfänglich etwas weniger aufgeht als zuvor. Einfach
weitermachen. Nach circa einer Woche sollte Dein Sauerteigstarter ready für die
erste Backrunde sein. Ob dein Liebling wirklich schon bereit ist, kannst Du
ganz einfach testen. Du gibst einen Esslöffel Deines Starters in eine Schüssel
mit warmem Wasser. Schwimmt der Sauerteig oben auf, ist er bereit, sonst musst
Du ihn für einige Tage weiter füttern.
Nachdem Du etwas von Deinem Sauerteigansatz fürs Backen
entnommen hast, fütterst Du ihn jeweils mit 3 EL Mehl und 3 EL Wasser, lässt
ihn bei Raumtemperatur für einen Tag stehen, bevor du ihn in den Kühlschrank
stellst. Wenn Du Deinen Sauerteigstarter nicht gerade brauchst, kannst du ihn in
den Winterschlaf im Kühlschrank schicken. Damit Deine neuen Haustiere auch den
harten Winter überleben, musst Du sie einfach alle 7 Tage füttern. Das bekannte
Prozedere: Die Hälfte entsorgen (oder eben ein Brot damit backen) und mit 3 EL
Mehl und 3 EL Wasser füttern.
Geschafft! Da Du nun Deinen eigenen Sauerteigansatz herangezüchtet
hast, kannst Du Dich ans Brotbacken machen.
Für Dein Quinoasauerteigbrot brauchst Du:
Für den Vorteig, am Vorabend zubereiten:
3 EL Sauerteigansatz
5 EL Mehl
5 EL Wasser
Für den Hauptteig:
½ Päckchen
Hefe*
1 Tasse Quinoa
1 Tasse Wasser
1 Tasse
Mehl
1.5 TL Salz
2 EL Chiasahmen
1 Handvoll Walnüsse
*Ist Dein Sauerteigansatz noch relativ jung, kann es sein,
dass er noch nicht sehr triebstark ist. Damit Dein Brot trotzdem schön luftig
wird, gibst Du einfach etwas Trockenhefe hinzu. Wenn Deine Mikroben jedoch
wahrliche Kraftprotze sind, kannst du die Hefe jedoch getrost weglassen.
Am Vortag den Sauerteigansatz in 5EL warmem Wasser auflösen,
5 EL Mehl hinzugeben, zudecken und über Nacht stehen lassen. Quinoa in
reichlich Wasser über Nacht quellen lassen.
Am nächsten Tag das Wasser abgiessen und die Quinoakörner gut abspülen. Mit einer Tasse Wasser in Deinen Mixer geben und zu einem gleichmässigen Teig pürieren. Die Quinoamasse unter den Sauerteig rühren, Hefe, Mehl hinzugeben und für 30 Minuten stehen lassen. Danach Salz, Chiasahmen und Walnüsse unterrühren und für 1 Stunde aufgehen lassen.Der Teig sollte nun circa auf das 1.5 fache Volumen aufgegangen sein und die Chiasahmen sind aufgequollen. Jetzt kann der Teig in eine gefettete Kastenform gegeben werden und muss für eine weitere Stunde abgedeckt ruhen. In der Zwischenzeit den Ofen auf 220°C vorheizen und ein leeres Backblech unter einem Backrost in den Ofen schieben. Ist der Teig zum zweiten Mal schön aufgegangen, die Kastenform auf den Backrost stellen und 1 Tasse Wasser auf das darunterliegende Backblech giessen. Den Ofen schnell schliessen. Der Wasserdampf führt zu einem besonders knusprigen Endergebnis. Nach 10 Minuten Backzeit den Ofen einen spaltbreit öffnen damit der Dampf entweichen kann, die Backtemperatur auf 180°C reduzieren und für weitere 30 Minuten backen. Danach das Brot aus der Form nehmen und im warmen Ofen für weitere 5-10 Minuten knusprig werden lassen. Um zu testen ob das Brot fertig ist, an die Unterseite klopfen. Klingt es hohl, ist das Brot fertig, sonst muss es für weitere 5-10 Minuten in den Ofen.
Inzwischen kann man Sojamilch fast in jedem Supermarkt kaufen. Warum sich dann den Aufwand machen, Sojamilch selber herzustellen? Um ehrlich zu sein war ich einfach neugierig und als mir dann eine Packung getrocknete Sojabohnen über den Weg lief… Doch inzwischen habe ich einige Vorteile der selbstgemachten Sojamilch entdeckt; durch den höheren Proteingehalt als die gekaufte Sojamilch eignet sie sich viel besser zum Tofu machen. Auch der selbstgemachte Joghurt wird damit viel cremiger. Ein nettes Nebenprodukt ist das Okara (Sojabohnenpulp), welches für weitere kreative Rezepte weiterverwendet werden kann. Na, überzeugt? Kitzelt es Dich schon in den Fingern, es selbst auszuprobieren?
Du brauchst hierzu nur getrocknete Sojabohnen, einen guten
Mixer und einen Nussmilchbeutel. Die Sojabohen bekommt man relativ günstig im
Asialaden oder etwas teurer dafür meist in Bioqualität im Bioladen.
Zutaten:
1 Tasse getrocknete Sojabohnen
So wird’s gemacht:
Die Sojabohnen über Nacht in reichlich Wasser einweichen. Am
nächsten Tag das Wasser abgiessen und die Sojabohnen ‘häuten’. Hierzu die
Sojabohnen mit frischem Wasser bedecken und mit den Händen durchkneten. Wenn
die Sojabohnen/Hülsen im Wasser aufgewirbelt werden, sinken die schwereren
Sojabohnen schneller ab und die Häute können ganz einfach oben abgeschöpft
werden.
Nun werden die Sojabohnen mit 5 Tassen Wasser in den Mixer gegeben und so lange gemixt bis die Sojabohnenstückchen die Textur von gemahlenen Nüssen haben. Sind die Sojabohnenstücke zu gross, wird die Milch weniger Proteinreich was zu einer geringeren Ausbeute beim Tofu herstellen führt. Das Soja/Wasser Gemisch wird in eine möglichst grosse Pfanne gegeben und für eine halbe Stunde geköcherlt. Achtung! Den Topf immer gut im Auge behalten- die Sojamilch kocht schnell über oder brennt an!Nach der 30-minütigen Kochzeit die Milch etwas abkühlen lassen und durch ein Nussmilchbeutel filtern. Den Pulp (auch Okara genannt) gut ausdrücken und für weitere Rezepte verwenden. Die genussfertige Milch in saubere (ich koche meine zuvor jeweils aus, damit die Milch länger haltbar ist) Glasflaschen abfüllen und kühl stellen. Die Milch hält sich im Kühlschrank circa eine Woche.
Ohne Frühstück geht bei mir gar nichts. Ich bin eine
unbelehrbare Frühaufsteherin und es wird gemunkelt, dass mir das Aufstehen nur
so leicht fällt, weil ein superleckeres Frühstück auf mich wartet. Manchmal
überlege ich mir bereits beim Einschlafen, was ich am nächsten Morgen essen
möchte- ist das jetzt total schräg? Doch auch die passionierteste
Frühaufsteherin hat nicht jeden Morgen stundenlang Zeit. Die perfekte Lösung
ist mein selbstgemachtes Müsli, dass freudig im Regal auf mich wartet (danke
Vergangenheits-Ich fürs Vorausschauen!)
Dieses Müsli ist vollgepackt mit Superfoods, ist ohne Öl
oder Zucker zubereitet und supercrunchy. Perfekt für Morgen, wo frau mit einem
Loch im Magen aufwacht und eigentlich keine Zeit für Frühstück hat.
Die Basis des Müslis sind Haferflocken. Ein einheimischer
Superfood, für dessen Kauf man nicht erst einen Kleinkredit aufnehmen muss.
Haferflocken haben einen Eiweissanteil von 15% und können es damit leicht mit
dem allseits gehypten Quinoa (13% Protein) aufnehmen. Auch weist Hafer einen
hohen Gehalt an löslichen Ballaststoffen (ca. 10g/100g) auf und bringt die
Verdauung so richtig in Schwung. Das im Hafer enthaltene Beta-Glucan soll
helfen den Cholesterinspiegel zu senken und den Blutzuckerspiegel zu
stabilisieren. Doch damit nicht genug. Auch Mineralstoffe wie Zink, Eisen,
Calcium, Magnesium und Phosphor sowie die Vitamine V1, B6 und E sind reichlich
enthalten. Habe ich schon erwähnt, dass Hafer von Natur aus glutenfrei ist?
Ein weiterer lokaler Kraftprotz ist die Walnuss. Von allen
Nüssen haben Walnüsse den höchsten Gehalt an Linolensäure, einer Omega-3-Fettsäure,
die nicht von unserem Körper hergestellt werden kann und daher essentiell ist. Zudem
sind sie reich an E Vitaminen, Zink und Kalium. Antioxidantien und
Radikalfänger sind momentan ja total in und wir rennen in den Bioladen um
Gojibeeren und weitere exotische Wunderfrüchte zu kaufen. Doch hast Du gewusst,
dass Walnüsse 15-25mg/g Polyphenole, ein wirkungsvoller Radikalfänger, enthält?
Die Bananen verleihen dem Müsli seine dezente Süsse und
liefern unter anderem auch die Mineralstoffe Kalium und Magnesium, die für die
Funktion von Muskeln und Nerven sowie für die Energiegewinnung und den Elektrolythaushalt
wichtig sind. Nicht umsonst sind Bananen bei Sportlern sehr beliebt…
Waaaas? Das hat Gemüse drin? Keine Angst, es schmeckt
trotzdem (oder gerade deswegen?). Unsere orangefarbenen Superhelden sind
besonders reich Carotin, einer Vitamin A Vorstufe. Dieses Vitamin ist wichtig unser
Nachtsehen, unser Immunsystem und unterstützt das Zellwachstum.
So gesund, das kann doch nicht schmecken? Doch- probier’s aus! Für die unter euch, die es etwas süsser mögen, empfehle ich zu der Bananen/Nussmus Mischung noch 1-2 Esslöffel Ahornsirup oder Honig zu geben. Für Puristen reicht die Süsse der Banane und der Rosinen vollkommen aus.
Zutaten:
1 Tasse Buchweizen
2 Tassen grobe Haferflocken
1 Tasse Walnüsse
1 Tasse Kokosraspeln
1 Bio-Orange
3 EL Mandelmus oder Tahini
1 Priese Salz
Mark von ½ Vanilleschote
1 Banane
Optional: 1-2 EL Ahornsirup/Honig
2 grosse Rüebli
1 Tasse Rosinen
So wird’s gemacht:
Den Ofen auf 150°Celsius vorheizen.
Buchweizen in eine Schüssel geben und mit kochendem Wasser
übergiessen. Für 30 Minuten quellen lassen.
In der Zwischenzeit die Orangenschale abreiben und den Saft auspressen.
Die Banane mit einer Gabel zermantschen und mit dem Mandelmus, Orangensaft und
-schale, Salz und dem Vanillemark zu einer homogenen Masse verrühren.
Die Buchweizen abgiessen, die Walnüsse grob hacken, die
Karotten raffeln und gemeinsam mit den Haferflocken und Kokosraspeln mit den
feuchten Zutaten verrühren. Die Müslimischung auf einem Blech verteilen und für
eine Stunde backen. Nach 20 Minuten den Ofen öffnen damit die Feuchtigkeit
entweichen kann. Dabei das Müsli gut durchmischen. Dasselbe nach weiteren 20
Minuten wiederholen. Wenn das Müsli nach einer Stunde noch nicht vollkommen
trocken ist (sehr wichtig, damit das Müsli auch bei längerer Lagerung nicht zu
schimmeln beginnt), den Ofen abschalten und das Müsli im warmen Ofen
vollständig trocknen lassen.