Zucker lässt den Insulinspiegel rasant ansteigen. Zucker ist schlecht für die Darmflora und fördert schlechte Darmbakterien. Zucker führ zu Übergewicht… Kurz und gut, wer sich etwas umhört kommt schnell zum Schluss: Zucker ist böse. Doch ist er das wirklich? Wie bei so vielem im Leben kann man auch beim Zucker nicht schwarz-weiss malen. Unser Körper braucht Zucker, er ist für uns das, was für ein Auto das Benzin ist. Unser Gehirn kann nicht ohne Zucker funktionieren. Kohlenhydrate sind nichts anderes als miteinander verknüpfte Zuckermoleküle, die wenn sie verdaut werden, in ihre einzelnen Zuckermoleküle aufgespalten werden und dann den Zellen als Brennstoff zugeführt werden können (wobei Insulin eine bedeutende Rolle spielt). Das Vollkornbrot zum Frühstück versorgt uns mit Energie für den Morgen, die Banane vor dem Sport mit schnell verfügbarem Zucker um beim Workout so richtig durchzupowern. Die Frage beim Zucker ist immer das Mass der Dinge. Wo die Steinzeitmenschen den ganzen Tag damit verbrachten Nahrung zu suchen und nur im seltensten Fall über ein Bienennest mit Honig stolperten, ist Zucker inzwischen fast überall zu finden. Dort wo er hingehört (z.B. im Trockenobst), aber auch in Lebensmittel wo du es nie erwarten würdest wie zum Beispiel Wurstwaren (schau dir mal die Inhaltslisten an, Du wirst staunen, wo Du überall Zucker findest). Statt des ‘normalen’ Zyklus von Insulinausschüttung, gefolgt von einem erhöhten Glucagonspiegel, ist der Insulinspiegel konstant hoch und irgendwann stumpfen unsere Zellen sozusagen ab und reagieren nicht mehr auf den Botenstoff. Das traurige Bild eines Diabetes Typ 2 Patienten. Obwohl dieser Typ oftmals als Altersdiabetes bezeichnet wird, steigt
inzwischen auch die Zahl der Kinder die unter diesem Krankheitsbild leiden rasant.
Doch eben, Zucker ist nicht nur böse. Es kommt auf die Menge und die Art des Zuckers an. Während ein Schokoriegel den Insulinspiegel rasant ansteigen lässt, um dann genau so rasant wieder abzufallen, was oftmals zu einer erneuten Hungerattacke führt, wird beim Vollkornbrot der Zucker langsamer ins Blut abgegeben und du fühlst dich länger satt. Zudem versorgt dich der letzteres (surprise, surprise) zusätzlich mit Vitaminen und Ballaststoffen. Wie auch meine Carrotcake Blissballs. Sie stillen toll das Verlangen nach etwas Süssem, sind aber gleichzeitig vollgepackt mit Vitaminen, Mineralstoffen, gesunden Fetten und Ballaststoffen. Kleine Nerderei noch am Rande; Zimt soll sich positiv auf die Regulation des Blutzuckerspiegels auswirken und ist im untenstehenden Rezept reichlich enthalten.
![](http://esserwisser.ch/wp-content/uploads/2019/04/IMG_3886-2-683x1024.jpg)
Für die Blissballs brauchst du:
12 Medjol Datteln
Saft einer Orange
½ Tasse Haferflocken (125ml)
½ Tasse Walnüsse (125ml)
½ Tasse Kokosflocken
2 Karotten, fein gerieben
½ TL geriebener Ingwer
1 TL Zimt
1 Priese Muskat
Zusätzliche Kokosflocken, um die Blissballs darin zu wenden.
So wird’s gemacht:
Die Haferflocken im Mixer zu einem Mehl verarbeiten. Die Walnüsse beigeben und kurz mixen (sodass die Walnüsse noch nicht komplett zermahlen sind). Gemeinsam mit den Kokosflocken und den Gewürzen in eine Schüssel geben. Die entsteinten Datteln mit dem Orangensaft zu einer Paste pürieren*. Dattelpaste und geriebene Möhren zu den Trockenen Zutaten geben und zu einer keksteigartigen Konsistenz verkneten.** Die Masse für eine Stunde in den Kühlschrank stellen, damit die Haferflocken die Feuchtigkeit etwas aufsaugen können.
Den ‘Teig’ mit angefeuchteten Händen zu Bällchen in der Grösse Deiner Wahl formen und in den Kokosnussraspeln wenden. Die Blissballs halten sich im Kühlschrank bis zu zwei Wochen (jedoch überleben sie bei mir selten so lange).
*Wenn Dein Mixer bei der Dattelpaste etwas überfordert ist, kannst du gut noch etwas Wasser dazugeben. Eventuell musst du dann einfach den Haferflockenanteil erhöhen, um die gewünschte Konsistenz zu erreichen.
**Je nach Grösse der Karotten und des Saftgehalts der verwendeten Orange kann der Flüssigkeitsgehalt im Rezept variieren. Ist die Masse zu trocken, einfach etwas Wasser/mehr Orangensaft beigeben. Ist sie zu feucht, etwas mehr Haferflocken unterheben.